Vor Kurzem habe ich eine Stadtratsanfrage an die Stadtverwaltung Pirna gestellt, um Klarheit über die Finanzierung von Microsoft-Office-Lizenzen an unseren Schulen zu erhalten.
Anlass war eine Nachricht einer Lehrerin der Pestalozzi-Oberschule in Copitz die berichtete, dass die Stadt Pirna seit den Sommerferien die Kosten für diese Lizenzen nicht mehr übernimmt. Auch an der Gauß-Oberschule auf dem Sonnenstein soll die Lizenz bereits seit einem Jahr nicht mehr bezahlt werden.
Hier ist die Antwort der Stadtverwaltung und was sie für unsere Schulen bedeutet
Grundsätzlich ist die Stadtverwaltung Pirna verpflichtet wirtschaftlich und sparsam zu handeln. Bei einer Nutzung der Offline-Lizenz von Microsoft-Office würden für die Pestalozzi Oberschule einmalige Kosten in Höhe von ca. 14.000 € und jährliche Kosten von ca. 4.000 € anfallen. Eine Nutzung der Online-Version ist momentan aufgrund von datenschutzrechtlichen Bestimmungen in den Schulen nicht möglich.
Der Sächsische Lehrplan sieht eine explizite Nutzung von Microsoft-Office nicht vor. Als kostenlose Alternativen stellt die Stadt Libre Office und Only Office zur Verfügung.
Unabhängig davon kann sich jeder Lehrer und Schüler für die kostenfreie Onlineversion (MSOffice 365 A1) selbst bei Microsoft registrieren und diese auch in der Schule mit den durch die Stadt Pirna zur Verfügung gestellten Geräten nutzen.
https://ssl.ratsinfo-online.net/pirna-bi/vo020.asp?VOLFDNR=11408
Meine Position
Es ist verständlich, dass die Stadtverwaltung Pirna wirtschaftlich handeln und datenschutzrechtliche Bestimmungen einhalten muss. Die hohen Kosten für Microsoft-Office-Lizenzen und die Einschränkungen der Online-Version sind hierbei wichtige Faktoren.
Libre Office bietet zwar viele Funktionen, die auch Microsoft Office bietet und kann im Schulalltag gut eingesetzt werden, kommt jedoch außerhalb der Schule kaum zum Einsatz.
So setzen 85 Prozent der deutschen Unternehmen auf Microsoft-Office. Sie ist damit die meistgenutzte Office-Software von Büromitarbeitern in Unternehmen in Deutschland. Weit abgeschlagen folgen Libre Office mit 2 Prozent und Only Office in der Gruppe der Sonstigen mit zusammen 2 Prozent (Quelle|Statista 2020).
Ob Microsoft-Alternativprogramme mit Blick auf die Zeit nach der Schule (Berufsausbildung, Studium) im Sinne unserer Schüler wirklich eine gute Lösung sind, muss aus den vorgenannten Gründen hinterfragt werden.
Des Weiteren ist mir wichtig, dass solche Entscheidungen rechtzeitig und transparent kommuniziert werden. Die betroffenen Schulen sollten frühzeitig informiert und in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.
Ich danke der Stadtverwaltung Pirna für die ausführliche Antwort. Ich werde mich weiterhin für die bestmögliche Ausstattung unserer Schulen einsetzen.
Ihre Meinung ist mir wichtig – teilen Sie mir bitte Ihre Gedanken und Anregungen zu diesem Thema mit!
Freundliche Grüße,
Ihr André Liebscher – Ihr Stadtrat für Pirna
Es ist nicht egal! Es ist Deine Stadt!
André Liebscher – Ihr Stadtrat für Pirna
